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Oberliga Baden-Württemberg, 13. Spieltag | Samstag, 4. November 2006 | 14:30 Uhr | Albstadion (Heidenheim)

         

Heidenheimer SB

-

SSV Ulm 1846

(2. Platz)

-

(1. Platz)

3

:

1 (1:1)
         

Spielbericht

Zweite Saisonniederlage in Heidenheim

(bs) Der SSV Ulm 1846 unterliegt im Spitzenspiel des 13. Spieltages mit 1:3 (1:1) beim neuen Spitzenreiter Heidenheimer SB und muss die Tabellenführung abgeben. Dabei konnte es nach der 1:0-Führung durch Vincenzo Marchese (18. Minute) nicht besser losgehen für den SSV. Ertac Seskir (25.) glich diese Führung allerdings kurze Zeit später wieder aus. Im zweiten Durchgang entwickelte sich ein spannendes und völlig offenes Spitzenspiel, wobei der HSB das Glück des Tüchtigen hatte und in der 80. Minute durch Alexander Raaf mit 2:1 in Führung gehen konnte. In der 87. setzte Schiedsrichter Robert Kampka mit einem falschen Elfmeterpfiff zu Gunsten des HSB den Deckel auf die Partie - Frank Schmidt verwandelte dieses Elfmetergeschenk sicher zum 3:1.

Rinke fällt kurzfristig aus

Geplant war die exakt selbe Formation wie in den vorherigen drei Ligaspielen, die allesamt gewonnen wurden. Doch beim Aufwärmen zog sich Thorsten Rinke eine Zerrung zu, sodass Benjamin Barth einsprang. Vor einer Kulisse von 5.381 Zuschauern und einem übermotiviertem Stadionsprecher begann das Topspiel pünktlich unter der Leitung von Robert Kampka aus Plüderhausen. Die Hausherren legten auch gut los und drängten die Ulmer in die eigene Hälfte. Mit fortlaufender Spieldauer konnten sich die Spatzen allerdings befreien und es entwickelte sich ein Spitzenspiel mit Chancen auf beiden Seiten. Nach 18 Spielminuten konnte dann aus dem Gästeblock der erste Torjubel wahrgenommen werden, nachdem Vincenzo Marchese nach Zuspiel von Miguel Coulibaly die Spatzen mit 1:0 in Front brachte. Die Freude hielt allerdings nicht lange, denn nur 7 Minuten später konnte die unsicher wirkende Ulmer Hintermannschaft den Ball nicht unter Kontrolle bringen, sodass Ertac Seskir den Ball zum 1:1 unter die Latte jagte - gemessen am Spielverlauf sicherlich nicht unverdient. Auch in der Folge wirkte der HSB spielfreudiger, mit mehr Ballbesitz und mehr Feldvorteilen als die Spatzen. Dennoch ging es mit dem 1:1, mit dem die Spatzen insgesamt zufrieden sein konnten, in die Kabinen.

Offener Schlagabtausch mit bitterem Ende

In der zweiten Halbzeit nun wurde das Spiel völlig offen. Sowohl der HSB, als auch die Ulmer hatten teils hochkarätige Torchancen zu verbuchen. Auf Ulmer Seite beispielsweise ein Schuss von Thomas Wünsche, bei dem sich HSB-Keeper Benjamin Huber strecken musste. Auf Seiten der Gastgeber vergab Mauro Macchia freistehend vor dem Ulmer Gehäuse. Zehn Minuten vor dem Ende dann wieder der HSB: Alexander Raaf verwertete eine maßgenaue Flanke per Kopf zum 2:1. Aber auch danach war das Spiel noch nicht entschieden - in dieser Partie war alles möglich. Sowohl das 3:1 für die Heidenheimer, als auch der Ausgleich für die Spatzen. Doch in der 87. Minute raubte der teilweise mit zweierlei Maß messende Schiedsrichter Robert Kampka dem SSV die letzte Chance, zumindest noch ein Unentschieden zu schaffen. Nach einem Heidenheimer Foulspiel im Ulmer Strafraum schien die Situation klar, doch zum Entsetzen aller Ulmer entschied der Referee nicht auf Freistoß für Ulm, sondern auf Elfmeter für Heidenheim! Warum, wird Kampka wohl nur selbst wissen. Jedenfalls ließ sich Frank Schmidt diese Chance nicht entgehen und verwandelte zum 3:1 für die Heidenheimer, die durch diesen Sieg nun, zumindest bis morgen, neuer Tabellenführer der Oberliga BW sind. Insgesamt eine ärgerliche und mit Sicherheit unnötige Niederlage für den SSV in einem offen geführten Spitzenspiel, indem am Ende womöglich doch Kleinigkeiten wie die kurzfristige Verletzung von Thorsten Rinke oder die englische Woche beim SSV entschieden haben. Ärgerlich, aber mit Sicherheit kein Weltuntergang, zumal die Tabellenspitze trotz der Niederlage nur ein Punkt entfernt ist.

Statistik

     
Heidenheimer SB

SSV Ulm 1846
Benjamin Huber Holger Betz
Ingo Feistle Gerold Skowranek
Davor Kraljevic Janusz Gora
Tim Göhlert Patrick Huckle
Dinko Radojevic Benjamin Barth
Ertac Seskir Markus Lösch
Frank Schmidt Thomas Wünsche
Johannes Meier Vincenzo Marchese
Alper Bagceci Gaetano Intemperante
Christian Gmünder Mario Klotz
Mauro Macchia Miguel Coulibaly
     
Alexander Raaf für Mauro Macchia [74.] [84.] Milton Tembo für Thomas Wünsche
Peter Struck für Dinko Radojevic [88.]  
Christian Weiller für Ertac Seskir [89.]  
     
Dieter Märkle Marcus Sorg
     
     
  0:1 [18.] Vincenzo Marchese
Ertac Seskir [25.] 1:1  
Alexander Raaf [80.] 2:1  
Frank Schmidt [Foulelfmeter|87.] 3:1  
     
     

Schmidt, Gmünder

Lösch, Intemperante, Huckle
     
     

5.381 Zuschauer

     

Robert Kampka [Plüderhausen]

     

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Vorschau

Knaller im Albstadion

(bs) Es wird das letzte große Highlight des Jahres 2006 werden: Das Oberliga-Spitzenspiel zwischen dem Verfolger Heidenheimer SB und dem Verfolgten SSV Ulm 1846. Zusätzliche Brisanz verspricht neben den Tabellenplätzen (Zweiter gegen Erster) die regionale Entfernung (30 km Luftlinie) und nicht zuletzt die personelle Entwicklung der beiden Vereine, angeführt vom Ex-SSV-Coach Dieter Märkle beim HSB und dem Ex-HSB-Coach Marcus Sorg beim SSV Ulm. Eine riesige Kulisse wird erwartet, 2.000 Tickets wurden scheinbar bereits verkauft und die Zahl der Saison 05/06 mit 4.350 Zuschauern soll gebrochen werden.

Eine Serie wird definitiv reißen

Beginnen wir mit der sportlichen Brisanz dieser Partie. Logisch, Zweiter gegen Erster ist immer etwas besonderes, ob in der Bundesliga oder Oberliga. Interessant wird es vor allem dann, wenn beide Mannschaften eine beachtliche Siegesserie hingelegt haben - wie in diesem Fall. Der Gastgeber Heidenheim hat seit 10 Spielen nicht mehr verloren, davon insgesamt 8 mal gewonnen (zuletzt 4 Siege in Folge). Die einzige Saisonniederlage stammt vom 2. Spieltag, als der freche Aufsteiger Bahlinger SC mit 2:1 im Albstadion gewann. Ähnlich sieht es bei den Spatzen aus. Seit 5 Spielen unbezwungen dürften auch die Männer von Marcus Sorg nur so vor Selbstvertrauen strotzen. Einzig und allein das 0:0 beim Schlusslicht Bonlanden, der bislang alle verbleibenden Heimspiele verlor, macht eine Siegesserie von insgesamt 7 Spielen zunichte. Auch die Ulmer gingen nur einmal als Verlierer vom Platz - beim 1:3 in Freiburg. Egal wie die morgige Partie in Heidenheim endet - der Vorteil dürfte dennoch beim SSV liegen. Denn für den HSB stehen nun die Wochen der Wahrheit an. Nach dem Derby gegen Ulm müssen die Albstädter zum SV Waldhof reisen, danach kommt der SC Freiburg II nach Heidenheim. Auch das darauf folgende Auswärtsspiel in Villingen wird kein Selbstläufer werden. Die Ulmer dagegen haben mit Gmünd, Freiberg, Großaspach (jüngst 1:10-Verlierer gegen Sandhausen) und Emmendingen ein eher harmloses Restprogramm.

Viele Ex-Ulmer beim HSB

Das die beiden jetzigen Trainer zuvor beim jeweils anderen Verein arbeiteten, dürfte inzwischen die Runde gemacht haben. Der direkte Vergleich Märkle/Sorg ist verblüffend gleich. In insgesamt 102 Spielen (Ulm und Heidenheim zusammen) gewann Dieter Märkle 64% seiner Spiele und sammelte im Schnitt 2,10 Punkte pro Spiel. Marcus Sorg gewann aus 80 Spielen 52 Partien und holte im Schnitt 2,11 Punkte pro Spiel - Sorg hat hier also ganz leicht die Nase vorn. Vergleicht man nun aber die beiden aktuellen Amtszeiten mit den vorausgegangen, so kann man sowohl beim HSB als auch beim SSV einen klaren Fortschritt in Leistung und Punkteausbeute erkennen. Somit dürfte sich der Trainerwechsel für beide Vereine gelohnt haben.
Kommen wir zu den Hauptakteuren, die letztlich auf dem Platz stehen. Auf Seiten der Ulmer streifte sich lediglich Benjamin Barth früher das Trikot der Heidenheimer über - der Heidenheimer Vorstand machte damals (beim Transfer 05/06) ein Theater daraus. Völlig zu Unrecht, wenn man sich nun die Liste der jetzigen Heidenheimer ansieht, die zuvor beim SSV gespielt haben. Jüngste Beispiele sind Alper Bagceci, Christian Weiller und Johannes Meier. bereits früher wechselten Benjamin Huber, Tim Göhlert, Oliver Seitz (mit Umwegen über SpVgg Au und TSV Crailsheim) und Mauro Macchia.

Bisherige Bilanz positiv

Insgesamt wird in diesem Spiel alles möglich sein - wobei der Heidenheimer SB das ausgeruhtere Team haben dürfte. Denn während die sich die Ulmer gegen den VfR Mannheim einen mühsamen 3:1-Sieg erkämpften, konnten die Heidenheimer entspannt die Beine hoch legen, da ihre Partie -scheinbar auf Initiative des HSB- bereits vor gut 2 Wochen stattfand. Das letzte Aufeinandertreffen in Heidenheim endete 0:0, wobei es sich hierbei um ein Glücksspiel handelte, da der Rasen von einer Schnee-, bzw. Eisschicht überdeckt war. Im Ulmer Donaustadion, am letzten Spieltag, entführten die Heidenheimer 3 Punkte, wobei hier der SSV 3 Tage zuvor im Pokalfinale ins Elfmeterschießen musste und einen müden Eindruck machte. Bis auf diesen Ausrutscher gaben die Ulmer selten Punkte gegen den HSB her.

 
 

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