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Spatzen setzen sich ab

Ganz wichtiger Sieg für den SSV Ulm 1846 gegen den direkten Konkurrenten Walldorf

(bs) Ein rundum gelungener Tag für den SSV Um 1846. Nach den erschreckenden Meldungen der letzten Tage und dem immer noch anhaltenden Bangen um die Regionalliga-Lizenz konnte am 25. Spieltag ein wichtiger Schritt Richtung Zukunft gegangen werden. Nicht nur der 3:2-Sieg gegen den direkten Aufstiegskonkurrent Astoria Walldorf ließ die rund 2.400 Zuschauer im Donaustadion jubeln, auch die Ergebnisse der Konkurrenz und vor allem die gelungenen Fanaktionen zur Rettung des SSV lassen für die verbleibenden Tage wieder etwas mehr Optimismus zu. Die Tore des Spiels gingen auf die Konten von Michael Schürg (11.), der den SSV nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Sven Eller (15.) erneut in Führung bringen konnte (47.). Dinko Radojevic erhöhte auf 3:1 (63.), Saschar Theres brachte mit dem Anschlusstreffer zum 3:2 wieder Spannung in die Partie (80.), wobei die Ulmer Spatzen den knappen Vorsprung über die Zeit retten und sich somit ein Vier-Punkte-Polster auf den Tabellenfünften FC 08 Villingen erarbeiten konnten.

Der SSV Ulm 1846 startete in das Spitzenspiel mit nur einer Änderung gegenüber der knappen 0:1-Niederlage beim SC Freiburg II vor sieben Tagen. Für den verletzten Vincenzo Marchese rückte Dinko Radojevic in die erste Elf. Die rund 2.400 Zuschauer im Ulmer Donaustadion sollten ihr Kommen nicht bereuen, denn das insgesamt auf sehr hohem Oberliga-Niveau stattfindende Topspiel nahm schon nach wenigen Sekunden Fahrt auf und bot ohne große Abtastphase durchaus sehenswerten Fußball auf beiden Seiten. Die Ulmer Spatzen erwischten allerdings den besseren Start und kamen schon nach wenigen Minuten zu ihrer ersten Torchance durch Miguel Coulibaly, der zunächst den Walldörfer Keeper Thomas Hillenbrand herausforderte und den anschließenden Nachschuss am Tor vorbei drosch. Besser machte es nur kurze Zeit später Michael Schürg, der nach Zuspiel von Sandro Sirigu per Kopf die Ulmer Führung erzielte (11. Spielminute). Doch die Freude über dieses wichtige 1:0 währte nicht lange, denn schon vier Minuten später hatten die mitgereisten Gästefans Grund zum Feiern, als Sven Eller den Aufsteiger zurück ins Spiel brachte. Große Aufregung gab es nach etwa einer halben Stunde, als der schwache Schiedsrichter Dominik Schaal im Mittelpunkt des Geschehens stand und den Unmut der Zuschauer auf sich zog. Michael Schürg war auf der linken Seite durchgebrochen, von der Seite kam der Astoria-Verteidiger Christian Daub angerauscht und holte den Top-Torjäger rüde von den Beinen. Obwohl der Tübinger Schiedsrichter gleich zwei Argumente für eine sofortige Herausstellung gehabt hätte (Notbremse, grobes Foulspiel), beließ Schaal es zum Entsetzen aller bei Gelb - eine mehr als unverständliche Entscheidung. Schürg, der in dieser Szene nicht zum letzten Mal Opfer eines Regelverstoßes wurde und so einiges einstecken musste, überstand dieses Foul glücklicherweise ohne Verletzung und konnte weiterspielen.

Die Rache dafür folgte prompt nach dem Wiederbeginn, als Miguel Coulibaly dem 23-jährigen den Ball zuspielte und dieser den Ball im Grunde nur noch einschieben musste (47.) - Schürgs vierter Treffer für den SSV und sein insgesamt 15. Saisontreffer gleichbedeutend mit der erneuten Führung für den SSV. Als dann Dinko Radojevic in der 63. Minute sogar noch auf 3:1 erhöhte, schien die Partie gegen durchaus starke Walldörfer zugunsten des SSV gelaufen. Doch die immer wieder gefährlichen Gäste, die sich im Ulmer Donaustadion kampfstark präsentierten und nie aufgaben, kamen zehn Minuten vor dem Ende noch einmal heran. Nach einer von vielen fragwürdigen Freistoßentscheidungen fasste sich Saschar Theres ein Herz und zirkelte den Ball über die Mauer vorbei am Ulmer Keeper - ein wunderschöner Treffer, der alle Ulmer im Stadion noch einmal zittern ließ. Die endgültige Entscheidung auf dem Fuß hatte Miguel Coulibaly in der 87. Minute, als er alleine auf das Tor von Hillenbrand zulief, jedoch unentschlossen und zu lange überlegend diese "Hundertprozentige" zunichte machte. Anders als am vergangenen Mittwoch, als der FC Astoria beim Nachholspiel in Heidenheim noch in der 96. Minute zum Ausgleich kam, retteten die Ulmer Spatzen diesen knappen Vorsprung aber über die Zeit und konnten am Ende die verdienten drei Punkte in einem spannenden Spiel zweier starker Mannschaften einfahren. Durch diesen Sieg bleiben die Ulmer auf dem zweiten Tabellenplatz und konnten den Vorsprung auf Rang 5 auf vier Punkte ausbauen.

Ein wichtiges Signal an die Öffentlichkeit, um weitere Sponsoren zu finden und den Fußball in Ulm zu retten! Die Ulmer Fans tun jedenfalls alles, um ihren Verein zu unterstützen - so kamen nach einer offiziellen Pressemeldung des Fanrats an diesem Tag durch verschiedenste Aktionen insgesamt 3.912,84 Euro für das Treuhandkonto zusammen. Zudem stellte die Firma Allgaier aus Neu-Ulm einen äußerst großzügigen Spendenscheck in Höhe von 20.000 Euro aus. Der Spendenstand auf dem Treuhandkonto vom Freitag (14 Uhr) beläuft sich auf 5.151,60 Euro, zudem liegt das momentane Höchstgebot der Aktion "Steiger dich rein" bei 1.600 Euro (Stand: 4.4.08, 21.10 Uhr). Mit weiteren Aktionen in den kommenden Tagen soll der Spendenstand noch weiter steigen. So gehen 50% der Einnahmen des "Waschparadies Holz" (Blaubeurer Straße) am Dienstag an das Treuhandkonto, sofern der Autofahrer mit einem Fanartikel des SSV Ulm 1846 bekleidet ist. Außerdem findet am Donnerstag auf dem HaLo-Platz (19 Uhr) ein Benefizspiel zwischen der Landesliga-Elf der Spatzen und einer Fan- und Promielf, die mit ehemaligen Spielern des SSV aus den 80ern und 90ern bestückt sein soll, statt. Die Spieldauer beträgt 2x25 Minuten, der Eintrittspreis in Höhe von 3,50 Euro kommt natürlich ebenfalls dem Treuhandkonto zu Gute.

 

 

 
 

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