Home » Statistiken » 2008/09 » 1. Mannschaft » SV Waldhof Mannheim - SSV Ulm 1846 [2:0]

Verdienter Waldhof-Sieg

Ulmer Spatzen müssen sich nach verkorkster zweiten Halbzeit absolut verdient geschlagen geben

(bs) Es war die erst zweite Saisonniederlage für den SSV Ulm 1846. Beim Spitzenspiel im Mannheimer Carl-Benz-Stadion zogen die Ulmer Spatzen nach einer äußerst schwachen zweiten Halbzeit völlig verdient den Kürzeren und rutschen damit auf den siebten Tabellenplatz ab. Nach einer ebenbürtigen ersten Hälfte sorgten die Mannheimer Emin Melunovic (50.) und Kai Herdling (67./direkter Freistoß) am Ende doch noch für klare Verhältnisse gegen die am Ende sichtlich überforderten Ulmer. Bereits am kommenden Dienstag erwartet der SSV 1846 die SpVgg Greuther Fürth II zum Nachholspiel im Ulmer Donaustadion.

Die letzten beiden Male gab es beim Waldhof nix für die Spatzen zu holen. Jeweils mit 0:1 verloren die Ulmer in Mannheim und mussten dabei einen Rückschlag im Kampf um den Regionalligaufstieg hinnehmen, wobei die Niederlage in der vergangenen Saison aufgrund der vierfachen Zahl der Aufsteiger kaum ins Gewicht fiel. Heute ging es darum, welche der beiden Mannschaften Anschluss an die Tabellenspitze halten kann und wer langsam ins Mittelmaß der Tabelle abrutscht. Kleiner, aber feiner Unterschied: Beim Waldhof ist die Erwartungshaltung eine ganz andere als bei den Spatzen. Die Mannheimer spekulieren auf eine reelle Aufstiegschance in die 3. Liga, die Ulmer sammeln offiziell nach wie vor Punkte für den Klassenerhalt.
Sichtlich verunsichert von den Querelen in der Führungsetage, um die es tags zuvor großen Wirbel gab und die an öffentliche Selbstzerfleischung grenzten, starteten die Gastgeber vor nur offiziell 3.428 Zuschauern, darunter etwa 150 Ulmer, ins Spiel. Nach einer kurzen Phase des Abtastens entwickelte sich ein relativ ausgeglichenes Regionalligaspiel, in das die Ulmer von Zeit zu Zeit immer besser hineinfanden. Ein Warnschuss von Vincenzo Marches nach ca. fünf Minuten verfehlte das von Daniel Tsiflidis gehütete Tor nur knapp. Auch Florian Treske und Benjamin Barth konnten einen Hauch von Gefahr erzeugen, auch wenn dessen Versuche die letzte Konsequenz vermissen ließen. Die größte Gelegenheit im ersten Durchgang gehörte aber den Hausherren, als Janis Crone nach einem Eckball den starken Holger Betz freistehend zu einer blitzschnellen Reaktion zwang und die Mannheimer Führung nur knapp verpasste. Doch am Ende blieb es bei einem leistungsgerechten Unentschieden zur Pause, welches aber besonders beim SSV 1846 Hoffnung auf eine starke zweite Halbzeit machte.

Doch meistens kommt es erstens anders und zweitens als man denkt - die Kurpfälzer kamen wie ausgewechselt aus der Kabine, während die Spatzen jegliche Spielfreude aus dem ersten Durchgang in der Kabine gelassen hatten - so schien es jedenfalls. Das schnelle 1:0 für die Mannheimer spielte selbigen zusätzlich in die Karten und ließ das Spiel zu Ungunsten der Ulmer komplett kippen. Nach einer Kette von Fehlern verpassten es Davor Kraljevic und Patrick Huckle die Hereingabe von Marco Laping zu blocken, sodass Emin Melunovic keine Mühe hatte, den Ball vorbei an Betz einzuschieben.
Dieser frühe Treffer setzte die Ulmer in einen Schockzustand, während der SV Waldhof von nun an wie befreit wirkte und Katz' und Maus mit den Ulmer Akteuren spielen konnte. Diese hatten mit einer Ausnahme in der Nachspielzeit (Rouven Wiesner aus kurzer Distanz über das Tor) keine Torchance mehr zu verbuchen. Doch da war das Spiel ohnehin schon längst entschieden, nachdem Kai Herdling für sein Team mit einem direkt verwandelten Freistoß aus etwa 20 Metern in der 67. Minute auf 2:0 erhöhte. An der Querlatte durften sich die Münsterstädter zudem bedanken, dass die Begegnung nicht in einem Debakel endete, nachdem Emin Ismaili in der 90. Minute am Aluminium scheiterte.

Unterm Strich geht die Niederlage völlig in Ordnung - nach einer ebenbürtigen und hoffnungsvollen ersten Hälfte konnte oder wollte im zweiten Durchgang in Reihen der Spatzen, die den verletzten Sandro Sirigu schmerzlich vermissten, überhaupt nichts mehr gelingen. In Mannheim dagegen ist sogar von der stärksten Halbzeit der Saison die Rede, sodass summa summarum eine absolut verdiente 0:2-Niederlage steht, für die sich die Ulmer jedoch keineswegs schämen müssen. In den kommenden drei Heimspielen gegen Fürth II, Frankfurt II und Reutlingen wird sich zeigen, wohin der Weg in der Rückrunde führen wird und ob der sensationelle Saisonstart nur ein Strohfeuer war oder sich die Schwarz-Weißen tatsächlich mittelfristig im oberen Tabellendrittel halten können.

 
 

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