Home » Statistiken » 2008/09 » 1. Mannschaft » 1. FC Nürnberg II - SSV Ulm 1846 [2:2]

Kulabas schockt siegessichere Spatzen

SSV Ulm 1846 verspielt 2:0-Führung beim Spitzenreiter in Nürnberg

(bs) Ein 2:2-Unentschieden beim Tabellenführer 1. FC Nürnberg - auf den ersten Blick ein ordentliches Ergebnis. Den Spielverlauf betrachtend allerdings eine bittere Pille für den SSV Ulm 1846, der im Spitzenspiel der Regionalliga Süd vor 596 Zuschauern eine 2:0-Führung innerhalb der letzten Viertelstunde verspielte und den favorisierten "Glubb" am Rande einer Niederlage hatte. Dinko Radojevic brachte die Ulmer im ersten Durchgang durch einen verwandelten Handelfmeter (33.) in Führung, erhöhte eine Viertelstunde vor Schluss gar auf 0:2. Doch Nürnbergs Goalgetter Markus Fuchs läutete kurz darauf mit seinem Anschlusstreffer zum 1:2 den Nürnberger Sturmlauf ein (79.), dem sich die Ulmer wenige Sekunden vor dem Abpfiff beugen mussten - Ahmet Kulabas traf in der 88. Minute zum bitteren, aber unterm Strich nicht unverdienten Last-Minute-Ausgleich für die Franken.

Eines vorweg: Das angekündigte Spitzenspiel hielt spielerisch nicht das, was es versprach. Doch spannend wurde es allemal, blendet man die ersten rund 75 Minuten aus... Im ersten Durchgang gab es im Grunde genommen nur eine gute Möglichkeit - und die führte direkt zum Tor. Nachdem in der 33. Minute Nürnbergs Manuel Stiefler der Ball an die Hand gesprungen war, entschied Schiedsrichter Dr. Manuel Kunzmann auf Strafstoß für den SSV Ulm 1846; bereits der siebte Elfer für die Spatzen in der laufenden Saison. Sicher und cool brachte Dinko Radojevic die Ulmer etwas überraschend mit 1:0 in Führung, schob die Kugel lässig ins Netz, während sich Nürnbergs Keeper Andreas Sponsel für die falsche Ecke entschied. Ansonsten neutralisierten sich beide Teams weitestgehend, standen gut in der Defensive und ließen nur wenig zu. Markus Fuchs und Ahmet Kulabas, die Top-Torjäger der Franken, blieben zunächst blass.

Auch im zweiten Durchgang änderte sich nicht viel, die Begegnung plätscherte beim Stande von 0:1 so vor sich hin, bis wieder die Minute von Dinko Radojevic schlug. Der Kroate kam in der 75. Minute an der Strafraumgrenze an den Ball, zog ab und drosch das Leder unhaltbar in die lange Ecke. Die ca. 200 mitgereisten Ulmer unter den offiziell 596 Zuschauern kannten kein halten mehr und feierten schon vorab den nahenden und überraschenden Auswärtssieg. Im Nachhinein betrachtet allerdings hätte das 0:2 besser nicht fallen sollen. Denn die Nürnberger gaben sich in der letzten Viertelstunde nicht etwa geschlagen, sondern wachten durch den Treffer erst auf. Zu einem Zeitpunkt, der psychologisch hätte nicht ungünstiger fallen können, erzielte Markus Fuchs fast direkt nach dem 0:2 den Anschlusstreffer für die "Glubberer" (79.). Vorlagengeber war Emin Yalin mit einer Flanke von der rechten Seite. Und als die Nürnberger unmittelbar nach dem Anschlusstreffer wieder im Ulmer Strafraum wüteten, war klar: Diese letzten zehn Minuten können für das Team von Markus Gisdol sehr lange werden. Es folgte ein Nürnberger Sturmlauf, während die Ulmer nur noch damit beschäftigt waren, den Ball aus dem Gefahrenbereich zu schlagen und zu hoffen, dass der Schiedsrichter abpfeift. Was sich in der Schlussphase aber andeutete, wurde in der 88. Minute dann doch noch bittere Realität für den SSV Ulm 1846: Nach einer Hereingabe von Kai Gehring kam Ahmet Kulabas völlig frei zum Kopfball und hatte keine Mühe, den Ball zum 2:2 im Tor unterzubringen und die Nürnberger Serie von nun 9 ungeschlagenen Spielen (Ulm: 8 Spiele) doch noch fortzuführen.

Alles in allem gesehen geht diese Punkteteilung mit Sicherheit in Ordnung, auch im Voraus wäre man einem 2:2 beim Spitzenreiter sicher nicht abgeneigt gewesen. Doch gemessen am Spielverlauf und dem späten 2:0 durch Radojevic verschenkten die Ulmer durch unnötige Fahrlässigkeiten zwei sicher geglaubte Punkte im Rennen um die vorderen Plätze, während die Nürnberger diesen Punktgewinn wie ein Sieg feierten. Wer weiß, ob die Ulmer ohne das 0:2 nicht die volle Ausbeute mit nach Hause genommen hätten...

 
 

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