Home » Statistiken » 2010/11 » 2. Mannschaft » SSV Ulm 1846 II - TSV Essingen [2:2]

Landesliga-KO in der Nachspielzeit

Lange sah der TSV Essingen wie der vorzeitige Meister aus - Minuten vor dem Ende werden aus acht Punkten Vorsprung deren drei

(bs) Ein verrückter und hochgradig spannender vorletzter Spieltag in der Landesliga: Der Tabellenführer TSV Essingen hatte bei seinem Gastspiel im Ulmer Donaustadion die Gelegenheit, den Aufstieg in die Verbandsliga perfekt zu machen. Bis zur 89. Minute war das Team von der Ostalb rechnerisch durch, doch der späte 3:2-Sieg der Dorfmerkinger in Regglisweiler (durch zwei Tore in der 87. Und 89. Minute), von dem die Gäste erstmal noch nichts ahnten, machte die anstehende Meisterschaftsfeier doch noch kaputt. Bis zur 82. Minute führten die Gäste aus Essingen selbst durch einen Treffer von Ahmet Akin und hatten den Aufstieg unabhängig vom Spielausgang in Regglisweiler in der Tasche, ehe die im Schnitt 19,7 Jahre junge Ulmer Mannschaft durch einen späten Doppelschlag von André Färber (82.) und Steffen Moro (85.) nicht nur die eigene sportliche Hoffnung auf den Klassenerhalt wieder aufkeimen ließen, sondern auch den Meisterschaftskampf noch einmal spannend machten. Doch ein Spiel dauert bekanntlich manchmal länger als 90 Minuten: Giocchino Coletti bewies diese Fußballweisheit mit dem Ausgleichstor in der zweiten Minute der Nachspielzeit und schickte die Spatzen nach Abzug von sechs Punkten (siehe Extra-Artikel) damit endgültig in die Bezirksliga – vorausgesetzt, ein Torfestival am Samstag sowohl in Bargau als auch in Hoffeld auf der jeweils richtigen Seite bleibt aus. Für die vorzeitige Essinger Aufstiegsfeier reichte dieser Treffer jedoch nicht mehr – ein Spieltag vor Schluss steht der TSV mit drei Punkten Vorsprung und einem schlechteren Torverhältnis gegenüber Verfolger Dorfmerkingen noch theoretisch einholbar auf Platz 1. Nach 82 Minuten waren es noch acht Zähler Vorsprung, ehe sich im Fernduell wie beschrieben die Ereignisse überschlugen.

 

Abstieg am grünen Tisch

Andere tun es Woche für Woche - der SSV II wird dafür bestraft

(bs) Nach einem ereignisreichen Spieltag in der Landesliga Württemberg steht jetzt mit relativ großer Wahrscheinlichkeit fest: Der SSV Ulm 1846 II wird aus der Landesliga Württemberg absteigen. Neben einer sportlich turbulenten Schlussphase beim 2:2 gegen den TSV Essingen wurde den Spatzen die beiden Siege gegen Deizisau (5:1) und Donzdorf (4:2) aberkannt – nach §13a der Rechts- und Verfahrensordnung sollen sich die Ulmer durch den Einsatz von mindestens vier Regionalligaspielern bewusst und vorsätzlich einen sportlichen Vorteil verschafft haben – obwohl Trainer Oliver Unsöld in den letzten Wochen häufig Probleme hatte, überhaupt eine Elf zu stellen. Andere Vereine, die nicht von einer Insolvenz und damit einer hohen Fluktuation geplagt sind, praktizieren diese wettbewerbsverzerrende Methode bereits seit Jahren – und werden nicht dafür bestraft. Andererseits müssen sich die Verantwortlichen auch an die eigene Nase fassen, die trotz der schwierigen Vereinssituation nichts von diesem sogenannten Manipulations-Paragraphen gewusst haben wollen. Ein fader Beigeschmack bei diesen Urteilen bleibt bei allem Verständnis für die Landesliga-Konkurrenten dennoch. Insbesondere die Aussage von wfv-Rechtsabteilungsleiter Frank Thumm, ein Einspruch werde keine Auswirkung auf die Tabelle haben, da das Urteil der ersten Instanz gelte, macht so manche Zweifel an Gerechtigkeit unvermeidbar.
Klar ist: Nach aktuellem Stand brauchen die Ulmer am letzten Spieltag einen hohen Sieg beim starken Aufsteiger Germania Bargau, während der TSV Weilheim beim feststehenden Absteiger Hoffeld ebenso hoch verlieren müsste. Es gilt, nicht nur drei Punkte, sondern auch zehn (!) Tore an nur einem Spieltag aufzuholen, um wenigstens noch die Relegation zu erreichen – eine schier unmögliche Aufgabe.
Doch die ganze Aufregung ist möglicherweise ohnehin hinfällig, nachdem die Verantwortlichen des SSV unabhängig davon in Erwägung ziehen, die zweite Mannschaft freiwillig aus der Landesliga abzumelden, um in der Bezirksliga die Kosten niedriger zu halten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
 

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